Vor einigen Wochen habe ich gelernt kleine Skigebiete nicht zu unterschätzen. Zusammen mit den Kindern fuhren wir zum ersten Mal nach Hoch-Ybrig (Schwyz, Schweiz) und zunächst schien alles sehr vielversprechend. Die Autofahrt dorthin von Zürich Enge dauert nur 45 Minuten, von denen die erste Hälfte auf einer Autobahn geht und die zweite auf relativ breiten Landstrassen, ohne scharfe Kurven. Weiterhin waren die Strassenbedingungen am Tag unserer Reise perfekt.
In Weglosen - am unteren Ende der Seilbahn - konnten wir das Auto kostenlos parken, aber als wir den Gipfel Klein Sternen (1 865 m) erreichten bekamen wir eine negative Überraschung: es gab einen dichten Nebel! Wir machten trotzdem unser bestes um ein bisschen Skizufahren, aber oft hatte ich - der die Familie führte - buchstäblich nur den nächsten orangen Randpfosten um überhaupt auszumachen, wie die Pisten gingen. Es war mir unmöglich selbst für die kleinste Unebenheiten im Schnee zu kompensieren und bald wurde mir völlig schwindlig.
Am Nachmittag klarte glücklicherweise der Himmel auf, was uns die Möglichkeit gab, den Skischaukel zu entdecken und es war eine sehr angenehme Erfahrung, obwohl er nur aus einem Dutzend Skilifte besteht. Hier fanden wir genau die Mischung aus blauen und roten Pisten, die unsere neun bzw. elf Jahre alten Söhne schätzen, was heisst, wir hatten am Ende einen sehr guten Nachmittag.
Persönlich habe ich einen zusätzlichen Bonus bekommen, weil das zukünftige Schweizer alpine Team in Hoch-Ybrig trainiert. Noch nie hatte ich so viele Vorbilder um mich herum gesehen und vielleicht habe ich auch endlich angefangen zu verstehen, was Carving eigentlich ist. Das war an der Zeit! ;)
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