Sankta Lucia muss das einzigartig Schwedischste und schönste Element der Advents-und Weihnachtsfeiers meiner Heimat sein. Und wenn man bedenkt, wie dunkel es im Dezember in Skandinavien ist, kann man einfach verstehen, warum unsere Vorfahren das Bedürfnis verspürten, das Licht zu begrüssen. Fast gensauso leicht ist es zu verstehen, warum später das Christentum gegen die Tradition nicht protestierte, sondern sie lediglich an ihren Feierkalender angepasste und integrierte. Dass das protestantische Schweden dadurch das Land geworden ist, wo man die katholische Heilige Lucia von Syrakus am stärksten ehrt, lässt sich nur durch die Launen der Geschichte erklären.
Nein, dann bin ich viel mehr überrascht darüber, dass es uns, den Zürcher Schweden, am vorigen Sonntag gelang, die Sankt Peterskirche für den Weihnachtsgottendienst zu füllen. Zwar ist der Priester dafür bekannt, dass er sehr gut ist, aber seien wir ehrlich - es muss der Lucia-Umzug des skandinavischen Chor, Nota Bene, gewesen sein, der die Veranstaltung so populär machte. Kann es einen einzigen Schweden geben, der Lucia nicht mag?
Meine Frau und unser älterer Sohn waren an diesem Tag sehr aktiv und dies als Teilnehmer des Umzuges. Mein eigener Beitrag sollte eigentlich gewesen sein, unseren jüngeren Sohn zu rügen, weil dieser sich weigerte mitzumachen. Aber es ist fast Weihnachten und dann soll man ja nett sein, so ich habe darauf beschränkt, ruhig neben ihn im Publikum zu sitzen. ;)
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