Im Krimi Sterbestunde von Michael Hübner folgen wir, wie der Kriminalkommissar Becker entdeckt, dass ein privat geführtes Pflegeheim schmerzhafte medizinische Versuche an alten Menschen ausführt. Habe ich diese Handlung glaubwürdig gefunden? - Nein, eigentlich nicht!
Habe ich beim Lesen zumindest etwas über die Stadt Koblenz oder das umliegende, ländliche Gebiet gelernt? - Nein, überhaupt nicht!
War ich durch die einfache, lineare Erzählweise, kombiniert mit einem fast übermässigen Spannungsaufbau, trotzdem so begeistert, dass ich manchmal "heimlich gelesen" habe, also zu anderen Zeiten als in der Strassenbahn von und zur Arbeit? - Ja, das gebe ich gerne zu!
Sterbestunde von Michael Hübner ist nicht der beste Kriminalroman, den ich auf deutsch je gelesen habe, aber vielleicht der, wo das losreissen von der Geschichte mir am schwierigsten vorgekommen ist. Und dass der Autor ein der häufigsten Klischees in diesem Genre - das unsere Politiker genauso hinterhältig und schlau wie korrupt sind – vergebe ich ihm ganz gerne, weil er zulässt, dass ein Journalist und ein Polizist bei der Lösung eines Falles zusammenarbeiten. Für mich war das ein einzigartiges frisches Merkmal eines Buches, das ich jedem empfehlen kann, der vesteht es zu akzeptieren so wie es ist, d.h. Unterhaltung.
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