Friday, 30 May 2014
DE: Die Zürcher Zünfte feiern Sechseläuten und verbrennen den Böögg
Vor ein paar Wochen, am 28. April, erlebte ich zum ersten Mal Sechseläuten (Sächsilüüte auf Zürichdeutsch) - das grosse jährliche historische Volksfest in Zürich. Der Name ist gerade "das Sechsuhrläuten", weil die Glocken der Kirche Grossmünster in alten Zeiten das Ende des Arbeitstages markierten. Ab dem dritten Montag im April und für den Rest des Sommers war die Uhrzeit dafür um sechs Uhr abends. Bis Sechseläuten mussten Leute so lang die Sonne noch schien arbeiten, es ist also kein Wunder, das dies ein Grund zum Feiern war.
Jedes Jahr an diesem Tag ziehen rund 3.500 Teilnehmer klassische Kleider oder Kostüme an und durchführen - mit hohem Tempo und unter den Fahnen ihrer Zünfte – einen Umzug durch die Strassen der Stadt um. Die Zünfte waren ursprünglich mit Handwerken und Handel verbunden, aber heutzutage kann man sie als soziale Vereine für Kulturerbebewahrung beschrieben. Der erste Sechseläutenumzug geht zurück auf das Jahr 1818, während die Kinderversion – immer am Sonntag Nachmittag - zum ersten Mal im Jahre 1896 statt fand..
Die öffentliche Feier wird am späten Montagnachmittag mit der Verbrennung des Bööggs vervollständigt. Dieser riesige Schneemann ist nicht nur aus brennbarem Material gemacht, sondern steht auf einem mit Feuerwerkskörpern vollgeladenen Scheiterhaufen. Es heisst, dass die Zeit, die vergeht bis Bööggs Kopf explodiert, eine Wettervorhersage sei. Ich hoffe, dass es stimmt. Trotz dem Regen der diesjährigen Sechseläuten-Ferier dauerte es nur sieben Minuten, was einen heissen Sommer bedeuten soll.
Ein grosser Teil der Feierlichkeiten zum Sechseläuten kann kann man nur erleben, wenn man Zunftmitglied ist und somit zu den Festen unter Ausschluss der Öffentlichkeit - innerhalb der Zunfthäuser - eingeladen wird.
Als Ausländer, der mit meiner eigenen Integration beinahe besessen bin, sollte ich mich vielleicht einem Zunft schon nähern. Aber das kommt mir ein bisschen peinlich vor... Gut, dass die nächste Feier noch ein Jahr entfernt ist.
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Jedes Jahr wird eine der anderen Kantone als Gast zu Sechseläuten eingeladen. Diesmal war es Obwalden, was dem Lindenhof eine "typisch schweizerische" Stimmung beibrachte, mit kulinarischen Köstlichkeiten und Alphornmusik.
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